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Donnerstag, 3. Mai 2012

Einladungskarten in Serie (5)

Das Heißluftembossing gehört zu einer der sehr beliebten Techniken die man derzeit in Deutschland bei selbst gebastelten Karten findet.

Man braucht dafür: festes Papier (zb. Fotokarton), spezielle Stempelfarbe (lang feucht haltend) und Embossing-Pulver

Ein paar Tipps zur Wahl der Stempelfarbe:

Es gibt viele verschiedenfarbige Pigmentfarben-Stempelkissen, diese halten länger feucht und damit bleibt das Pulver beim drüberrieseln gut kleben. Selbst benutze ich ausschließlich ein sogenanntes VersaMark-Stempelkissen. Das ist ein Stempelkissen mit einem klaren, etwas klebrigem Medium getränkt - es eignet sich für alle Pulverfarben.


Ein paar Tipps zur Pulverwahl:
  • Gut lesbar ist weißes Pulver auf dunklem Papier
  • Elegant sind die Pulverfarben Silber und Gold
  • Für einen Glanzeffekt kann man auch Transparent schmelzendes Pulver nutzen
  • Zu bunt sollte es bei der Pulverwahl für Hochzeitspapeterie nicht zugehen, um nicht kitschig zu wirken, außer dieser Effekt ist bewusst gewollt.
  • Opaque/Metallic schmelzende Pulver decken recht gut - Distress-Pulver hat einen blasigen Effekt und ist eher für Muster geeignet.

Werkzeuge:

Pinzette (zum halten vor allem von kleinen Papierteilen)
Embossingfön/Heat-Tool (alternativ nutzen manche: Toaster, Herdplatte)


Wie geht man vor?

  1. Stempel mit Farbe sehr gut benetzen
  2. Stempelabdruck mit gleichmäßigem, mittleren Druck - es ist wichtig nicht hin und herzuwackeln. Es lohnt sich vorab mit anderen Stempeln zu üben
  3. Pulver über die Stempelstelle rieseln lassen
  4. Papier Erhitzen bis das Pulver schmilzt
  5. Abkühlen lassen.
 
Ein paar Tipps um nicht in Problemfallen zu stolpern:
(bitte postet eure Embossing-Probleme in den Kommentaren - egal ob als Frage oder als Tipp)

Manchmal scheint das Pulver nicht vollständig zu schmelzen - Wichtig ist wirklich eine gute Erhitzung des Pulvers - da kann es schonmal einen Satz heisse Finger geben. Dabei helfen Pinzetten mit Gummiüberzug die man gut halten kann.

Bei den ersten Versuchen stolpern viele über ein Problem: tausend kleine Embossingsprenkel sind über das Papier verteilt, nachdem der Schriftzug endlich wunderschön geschmolzen ist. Sie sind nicht mehr wegzubekommen. Was ist passiert?
Offenbar waren einige Stellen so klebrig, dass ein Körnchen des Pulvers hängengeblieben ist. Das kann schon passieren an einer Stelle die man zuvor mit einem vor Aufregung feuchten Finger klebrig gemacht hat. Dazu gibt es verschiedene Lösungsmöglichkeiten die man ausprobieren kann.
  1. mit frisch gewaschenen Fingern an die Embossingarbeit gehen
  2. Papier möglichst freimachen von Gefahrenstellen
    a) abreiben mit einem Papiertaschentuch
    b) abreiben mit einem Trocknertuch aus der Haushaltswarenabteilung
    c) abreiben mit dem Powder-Tool Applicator von EK Success Spezialwerkzeug
  3. nachdem das Puder aufgebracht wurde nochmal kontrollieren und mit Hilfe eines sehr feinen Pinsels oder Fingernagels überschüssiges Pulver entfernen
Häufig wölbt sich beim Erhitzen außerdem das Papier - das ist ein ganz normaler Vorgang - verringert wird er durch ein möglichst gleichmäßiges erhitzen der gesamten Fläche und vor allem von beiden Seiten. Bei kleinen Papierteilen die später noch wo aufgeklebt werden ist es zudem nicht so schlimm - das gibt sich beim kleben.

Manchmal kann man Schriftzüge die mit Pulver embossed wurden nicht besonders gut lesen. Um dies zu verhindern habe ich im Falle unserer Einladungskarten entschieden unseren Text erst zu drucken und dann nachträglich an der gleichen Stelle mit Hilfe eines Stempels und klarem Pulver einen besonderen Effekt zu erzielen. So fällt auch nicht auf, wenn einmal ein Krümel des Pulvers daneben gegangen ist.
Für diese Sonderform der Embossing-Nutzung meine Arbeitsschritte mit Bildern...
  1. Papieroberfläche mit Taschentuch reinigen
  2. Positionierfolie des Stempelpositionierers bestempeln
  3. Stempelpositionierer mit Hilfe der Folie korrekt ansetzen
  4. nochmalige Kontrolle des Position
  5. Stempel sehr gut mit Stempelfarbe benetzen
  6. Stempel an Stempelpositionierer ansetzen und gut andrücken - möglichst ohne zu verwackeln
  7. Embossingpulver darauf geben (ich nutze mit Vorliebe eine verschließbare Plastikbox in der das Pulver dann auch bleiben kann)
  8. so sieht es aus, wenn das überschüssige Pulver abgeschüttelt, abgeklopft und abgeschnippst ist
  9. dieses Pulver habe ich verwendet - Farbe: clear - Finish: clear
  10. Erhitzen mit dem speziellen Embossing-Fön, er ist eines der leiseren Geräte und schön handlich. Ein normaler Haarfön hat nicht die entsprechende Hitzeentwicklung. Alternativmethoden werden im Internet beschrieben mit dem Toast und der Herdplatte
  11. Das gescholzene Pulver zeigt keine pulvrigen Reste und ist klar und durchsichtig.


Haben euch die Bilder und Ausführungen weitergeholfen? Oder sind nun erst Recht noch Fragen aufgekommen? Bitte hinterlasst mir doch den einen oder anderen Kommentar, stellt gerne eure Fragen!

Im letzten Teil werden die Karten noch zusammengebaut und sind dann nach 2 Wochen aufgeteilter Serienarbeit endlich fertig...

Bis bald,
Miss T

Einladungskarten in Serie (4)

Für die eine oder andere Dimension sorgt etwas Stempelfarbe. Die haben wir passend zu unseren Farben gleich mit dem Papier mit bestellt.

Mit Hilfe eines kleinen Dabbers - der wird ähnlich wie ein Fingerhut auf den Finger gestülbt - wurde die Farbe an allen Rändern aufgetragen. Macht find ich ganz schön was her!


Im nächsten Teil werde ich auf das Embossing mit Hilfe von Spezialpulver und Hitze eingehen.

Bis bald,
Miss T